Kamin ist nicht gleich Kamin. Es ist für die unterschiedlichsten Bedürfnisse und Geschmäcker etwas dabei. Hier finden Sie eine Übersicht über die bekanntesten Kamintypen und ihre Vor- und Nachteile.
1. Freistehende Kamine
Ein beliebter Kamin, der selbst installiert werden kann.
Vorteile
Er bietet
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viele Einrichtungsmöglichkeiten
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eine bessere Wärmeverteilung, da warme Luft nach allen Seiten strömen kann
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eine große Designauswahl
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häufig Konvektionsöfen, die die Luft durch Luftzirkulation verteilen
Bitte beachten Sie…
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den Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien bei der Installation
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dass der Kamin auf einer nicht brennbaren Unterlage, z.B. einer Glasplatte, stehen muss
2. Kamineinsätze
Eingebaute Kamine und Kamineinsätze sind bei Design- und Einrichtungsbegeisterten besonders beliebt. Dieser Kamintyp gibt die Wärme gut ab und nimmt weniger Platz weg als andere Modelle.
Vorteile
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Kamineinsätze, die in der Wand eingebaut sind, sparen wertvollen Fußbodenplatz
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Die Einsätze können sowohl in neues Mauerwerk eingelassen oder in bereits bestehende Kamine eingebaut werden
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Eingebaute Kamine geben eine gute Konvektionswärme ab, sodass Wärme ideal verteilt wird
Nachteile
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Eingebaute Kamine sind häufig kostspielig, wenn das Haus nicht im Voraus eine gemauerte Kaminstelle mit Schornstein besitzt
Bitte beachten Sie…
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Der Wasserbehälter im Kamin darf nicht an die geschlossene Zentralwärmeanlage angeschlossen werden
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Die Rauchklappe muss im Rauchrohr zwischen Kamin und Schornstein montiert sein
3. Gaskaminofen
Gaskaminöfen werden immer beliebter, vor allem wegen ihres Aussehens. Ein Gaskaminofen ist eigentlich ein Gasofen. Allerdings können in einen Gaskaminofen Brennholzimitate aus Keramik reingelegt werden, um die Optik zu verschönern.
Vorteile
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Gaskaminöfen lassen sich leicht bedienen und an Hand einer Fernbedienung regulieren
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Der Ofen lässt sich gut säubern, da weder Asche noch Ruß entsteht
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Er ist ein echter Hingucker und schafft die Illusion eines echten Kaminfeuers
Nachteile
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Gasöfen dürfen nicht als primäre Wärmequelle angewendet werden, da ihr niedriger Wirkungsgrad nicht die Bauvorschriften erfüllt
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Es fehlt das „echte“ Feuer und die Gemütlichkeit, die ein normaler Kamin verbreitet
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Die Montage ist kompliziert und muss vom Fachmann vorgenommen werden
Bitte beachten Sie…
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Gasöfen dürfen nicht im Schlafzimmer stehen
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Der Raum muss mindesten 15 m3 groß sein
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Halten Sie den Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien ein
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Gasschlange und Regulatoren müssen laufend kontrolliert werden (etwa jedes zweite Jahr). Darüber hinaus müssen beide das DG-Kennzeichen haben.
4. Offene Kamine
Offene Kamine sind in der Wand eingelassen, haben aber im Vergleich zu Kamineinsätzen keine Scheibe/Tür.
Vorteile
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Die Strahlungswärme vom Kamin wärmt den Bereich um den Kamin
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Sie hören das Knistern der Flammen und können das Feuer ganz ohne Filter erleben
Nachteile
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Offene Kamine haben einen niedrigen Wirkungsgrad, meistens zwischen 0-25%. Es wird so viel Raumluft durch den Schornstein nach draußen gezogen, dass der eigentliche Raum mehr gekühlt als aufgewärmt wird
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Installation und Einbau sind kostspielig und umständlich, da die Aggregate schwer sind und viel Platz wegnehmen
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Rauch in der Stube ist sehr wahrscheinlich, es sei denn Sie haben einen Schornstein mit gutem Zug
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Durch die Strahlungswärme des Ofens ist der Abstand zu brennbaren Materialien größer als bei Konvektionsöfen
Bitte beachten Sie…
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Die Öffnung zum Wohnzimmer darf nicht zu groß sein
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Die Tiefe des Ofens muss der Hälfte der Breite entsprechen
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Der Abzug muss vorne im Kamin sein und nicht hinten
5. Pelletofen
Pelletöfen, auch Holzpelletöfen oder Pelletkamine genannt, sind mit herkömmlichen Kaminen zu vergleichen, unterscheiden sich jedoch in der Brennstoffart. Zum Heizen werden nämlich Holzpellets statt Brennholz verwendet.
Vorteile
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Pelletöfen geben gut, leicht und schnell Wärme ab und gelten als effektives Gegenstück zu den anderen Kaminofentypen
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Die meisten Pelletöfen haben eine eingebaute Zündung sowie ein Thermostat. Der Kamin kann über eine App gesteuert werden
Nachteile
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Pelletöfen sind teurer als herkömmliche Kamine
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Sie erleben kein loderndes Flammenspiel, da der Ofen hauptsächlich als Wärmequelle konzipiert ist
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Pelletöfen verfügen über ein Gebläse, das störend sein kann
Bitte beachten Sie…
- Die DS/EN-Kennzeichnung gibt Auskunft über den notwendigen Sicherheitsabstand
- Das Rauchrohr muss ausreichend Abstand zu brennbaren Materialien haben
6. Kachelöfen
Ein Kachelofen ist von Natur aus ein schwerer Ofen, der ursprünglich aus Kacheln (gebrannte Tonfliesen) bestand. Kachelöfen sind nicht besser als moderne Kamine, werden aber häufig auf Grund ihres Aussehens gewählt.
Vorteile
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Kachelöfen unterscheiden sich in ihrem Aussehen deutlich von anderen Öfen und gelten als schönes Möbelstück
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Sie sind robust in Aussehen und Material
Nachteile
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Kachelöfen verteilen die Wärme nicht optimal
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Sie lassen sich schwer anheizen
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Die Wärme lässt sich schwer aufrecht erhalten und der Ofen muss im Auge behalten werden
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Auf Grund der verwendeten Materialien (Ton und Eisen) wiegen die Öfen viel und lassen schwer verschieben
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Durch die Strahlungswärme wird der Ofen sehr warm
Es gelten die gleichen Regeln wie bei normalen Kaminöfen.
7. Gusseiserne Kaminöfen
Gusseiserne Kaminöfen sind ein fester Bestandteil im Kaminofensortiment. Diese Art Ofen gibt es als modernen, freistehenden Kamin und als traditionelles Gusseisenmodell. Die traditionellen Modelle haben häufig eine Schicht Gusseisen, dafür aber keine Konvektionsummantelung. Viele der traditionellen Modelle gibt es in den unterschiedlichsten Größen und Formen, so dass sich der Kamin gut als dekoratives Möbelstück eignet.
Vorteile
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Gusseisen gilt als überaus widerstandsfähig
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Gusseisen ist temperaturbeständig. Es verformt sich nicht und behält seine Struktur trotz starker Hitze und abschließender Abkühlung bei
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Die Öfen eignen sich gut als dekoratives Möbelstück
Nachteile
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Gusseisenkamine verteilen die Wärme nicht besonders gut, verglichen mit modernen Konvektionsöfen
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Die Strahlungswärme ist stark, besonders um den Ofen herum. Es ist schwierig eine konstante Wärme zu bewahren
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Auf Grund des Aufbaus und Wärmetyp wird es rund um den Ofen sehr warm. Deswegen müssen besondere Abstände eingehalten werden. Achten Sie besonders darauf, dass Kinder nicht zu dicht am Ofen sind
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Durch die Strahlungswärme verteilt sich die Wärme nicht optimal im Raum
Bitte beachten Sie…
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Seit 2008 müssen in Dänemark alle Gusseisenkamine im Labor getestet worden sein. Darauf müssen Ofenbesitzer achten, besonders wenn der Ofen benutzt wird und nicht nur der Dekoration dient.
Ihre neue Wärmequelle muss zu Ihnen und Ihren Bedürfnissen passen. Beraten Sie sich deshalb mit einem Fachmann in Ihrem Baumarkt oder Kaminfachhandel.